Rossini Plakat Mail

Der italienische Komponist Gioacchino Rossini (1792-1868), Sohn eines Hornisten und einer Sängerin, war schon als Kind vielseitig musikalisch begabt - er war ein begnadeter Knabensopran, spielte Violine und Cembalo. Als Zwölfjähriger schrieb er sein erstes Streichquartett.

Mit 14 Jahren trat er in das „Liceo Musicale“ in Bologna ein (ein Musikgymnasium), wo er neben Komposition vor allem in den Fächern Violincello, Horn, Klavier und Gesang ausgebildet wurde. Dieses Institut verließ er zwar ohne Abschluss, feierte dafür aber als Zwanzigjähriger bereits seinenersten Erfolg als Opernkomponist. Aus Rossinis Feder stammen insgesamt 39, meist Komische Opern (alle innerhalb von 20 Jahren komponiert, „Der Barbier von Sevilla“ ist die bekannteste), sowie zahlreiche kammermusikalische und geistliche Werke. Die Zeit von 1824-1836 und ab 1855 lebte er in Paris. Dort entstand auch1863 sein letztes großes Werk, die „Petite Messe solennelle“ - als Auftragswerk des befreundeten gräflichen Ehepaars Michel-Frédéric und Louise Pillet-Will, konzertant uraufgeführt in der etwas ungewöhnlichen Kammermusikfassung mit zwei Klavieren und einem Harmonium am 14. März 1864. Rossini verfügte, dass seine eigene spätere Orchesterfassung dieser Messe erst nach seinem Tod aufgeführt werden durfte, was dann 1869 ebenfalls in Paris erfolgte. Er selber favorisierte aber die Originalfassung, die auch im heutigen Konzert mit der Besetzung Klavier und Harmonium erklingt.

Rossinis „kleine“ Messe verarbeitet zwar alle in einer Messe üblichen Stücke der Gottesdienstordnung, sprengt aber mit 80-90 Minuten Aufführungszeit jeden gottesdienstlichen Rahmen. Der vierstimmige Chor und die vier Solisten singen die Original-Texte in einem „italienisierten“ Latein, bei der heutigen Aufführung deutsch ausgesprochen. Zum besseren Verständnis ist im Programmheft jeweils die deutsche Übersetzung daneben abgedruckt. 

Die Messe beginnt mit dem „Kyrie eleison“ („Herr, erbarme Dich“), das nicht nur ein Bittruf um Gottes Erbarmen ist, sondern nach altkirchlichem Brauch zugleich ein Huldigungsruf an den gekreuzigten, auferstandenen und erhöhten HERRN Jesus Christus darstellt. Es folgen das „Gloria“ als Lobpreis des Dreieinigen Gottes und das „Credo“ („Ich glaube“), das Nizäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis von 381, wie es sowohl die katholische als auch evangelische Gottesdienstordnung für die Festtage im Kirchenjahr vorsieht. Aus der Abendmahlsliturgie kommen sodann das „Sanctus“ (das dreimalige „Heilig“ aus dem Lobgesang der Engel in Jesaja 6) und das „Agnus Dei“ („Christe, du Lamm Gottes“) mit dem abschließendem „Dona nobis pacem“ („Gib uns Frieden“). Die gesamte Messe ist also ein einziges „gesungenes Gebet“ - in das die Hörer eingeladen werden, im Herzen einzustimmen.

Pfarrer i.R. Klaus Vogt

 

Projektchöre der Auferstehungskirche und Mögeldorfer Kantorei.

Sopran: Sabine Rusam
Alt: Renate Kaschmieder
Tenor: Christopher Kessner
Bass: Tobias Freund
Klavier: Jörg Drechsler
Harmonium: Anne Roos
Leitung: Heidi Brettschneider

Eintritt: 10€ , erm.: 8€

Weitere Informationen zur Uhrzeit und dem Veranstaltungsort finden Sie hier.