Amtseinf_RehmAm 7. Juli 1974 erfolgte sodann die feierliche Amtseinführung von Pfarrer  Friedrich Rehm durch Prodekan Fritz Wolf im Hauptgottesdienst. In der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche verlas nach dem Einzug der Geistlichen und der Kirchenvorsteher sowie dem Eingangslied und dem Introitus Senior Pfarrer Fries die Installationsurkunde für Pfarrer Rehm. Prodekan Wolf hielt seine Ansprache über den Wochenspruch Galater 6,2: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen!“ Nach der Einsegnungshandlung und der Einsegnung durch Prodekan Wolf hielt Pfarrer Rehm seine Antrittspredigt über Epheser 2, 19-22. Er forderte dabei die Gemeinde auf, mitzuhelfen beim Bau des Hauses Gottes unter uns. Mit Kirchengebet, Vaterunser und Segensgruß endete der von Posaunen- und ökumenisch verstärktem Kirchenchor feierlich umrahmte Festgottesdienst.

Im festlich mit Blumen geschmückten großen Gemeindesaal, in dem ein kaltes Buffet angerichtet war, stellte anschließen Prodekan Wolf die gesamte Pfarrerfamilie, das Familienoberhaupt, die Gattin, die 14-jährige Tochter, den 17-jährigen Sohn, die Mutter und die Schwiegermutter den zur Gratulationscour versammelten Ehrengästen und der Gemeinde vor.

Nach den Grußworten und Segenswünschen der Geistlichen, darunter auch Pfarrer Gäßlein von der katholischen Nachbargemeinde, der Vertreter der Parteien und der Schulen brachte StD Jakob als Sprecher des Kirchenvorstandes und der Leiter der Gemeindejugendarbeit im Namen der Jugend die herzlichsten Glück- und Segenswünsche zum Ausdruck. Bewegt dankte Pfarrer Rehm für alle guten Wünsche.

Ab 1. August 1974 war Frau Hildegard Hacker als Halbtagskraft für das Pfarramt gewonnen worden, dafür musste die Gemeinde aber am 1. September schon wieder die Organistin und Chorleiterin, Frl. Christa Haase, als Kirchenmusikerin an die Paul-Gerhardt Gemeinde in Langwasser abgeben.

Der Kirchenvorstand bat schließlich in aller Form den Landeskirchenrat um die offizielle Beauftragung von Herrn Kirchenrat Dr. Eichner mit dem seelsorgerlichen Dienst im Altersheim an der Regensburger Strasse und im Wohnstift an der Bingstrasse, diakonische Pflichten, die ja nicht unbeträchtliche Aufgaben zusätzlich für unsere Gemeinde darstellen und deren Wahrnehmung  durch KR Dr. Eichner ganz besonderen Dankes wert ist.

Ein ganz großer Abend des Abschiednehmens aber wurde die Feierstunde im großen Gemeindesaal am 29. September 1974, in der Schwester Martha Kühner nach 35 Jahren segensreicher Tätigkeit an der Seite von KR Dr. Eichner in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde. Für alle bleibt sie in der Erinnerung, wie StD Jakob als Sprecher der Gemeinde und des Kirchenvorstands sagte, der gütige „Engel von Zabo“.

Am 1. Februar 1975 konnte, dankbar und mit den besten Wünschen begrüßt, Herr Kurt Nagel seinen Dienst als Organist und Kantor bei uns antreten, womit wieder eine empfindliche Lücke in der Gemeindearbeit geschlossen war.

Eine weitere Lücke schloss sich im selben Monat mit der Gewinnung der Neuendettelsauer Diakonisse Dorothea Miekisch aus Schlesien als neue Gemeindeschwester.

Höhepunkt des Jahres 1975 wurde der erste ökumenische Gottesdienst mit St. Stefan am 6. Juni um 19.30 Uhr, bei dem beide Kirchenchöre zusammen eine Messe von Joseph Haydn boten und dann am 6. Juli der erste große Tag der Gemeinde mit Posaunenblasen und offenem Singen von Kirchenchor und Gemeinde im Freien hinter der Kirche, dem gemeinsamen Mittagessen um 12 Uhr im Kirchgarten, Kindernachmittag mit Kasperltheater, Sackhüpfen und Wurstschnappen ab 14 Uhr, Kaffeetrinken um 15.30 Uhr und Sommernachtstanz im großen Gemeindesaal ab 20 Uhr unter dem Motto: „Mutti geht mit Vati tanzen“. Ein wahres Familienfest der Gemeinde.

Und noch eine Prämiere! Am 14. Oktober um 15 Uhr begann unter der Leitung von Frau Charlotte Giggl im kleinen Gemeindesaal der erste Nachmittag des neugegründeten Altenclubs unserer Gemeinde.

Unvergesslich blieb schließlich allen Teilnehmern die Kirchenvorsteherfreizeit beim Iglwirt auf dem Schlossberg über Osternohe vom 8. zum 9. November 1975.

Ganz guten Anklang der erste „Kirchenkaffee“ am 2. Advent nach dem Gottesdienst.

Das Jahr 1976 brachte vom 22.-24. März die erste Ökumenische Bibelwoche zusammen mit der St. Stefansgemeinde mit dem Thema“ Begegnung mit Gott“, die nicht nur von den konfessionsverschiedenen Ehepaaren der beiden Gemeinden freudig begrüßt wurde und sehr großen Zuspruch fand.

Nach dem guten Start im Vorjahr wurde das Sommerfest der Gemeinde am 11. Juli 1976 ein ganz großer Erfolg. Der Familiengottesdienst stand unter dem Motto: „Miteinander geht es besser“. Am Nachmittag machte der Kindergarten mit seinen reizenden selbstgebastelten Sachen erfreulich gute Geschäfte, aber nicht weniger erfolgreich war Oberlandesgerichtsrat Schaller als stimmgewaltiger, humorvoller Auktionator im Kindergarten. Es war wieder ein großes Fest der ganzen Gemeinde, bei dem man sehen konnte, wie viele Freunde sie doch letztlich hat.

Die Kirchenvorsteherwahl am 7. November 1976 brachte mit ihrem Ergebnis ein breites Spiegelbild der Gemeinde mit all ihren Gruppen, da das weibliche und das jüngere Element nun auch stärker vertreten waren. Gewählt waren: die Herren W. Andreae, G. Berr, W. Erbe, (später J. Schröder), Dr. Gröschel (wegen beruflicher Überlastung später durch Dr. Glöckel abgelöst), K. Haller, Dr. Heizmann, H. Hörlbacher, O. Jakob, S. Meyer und W. Schaller, sowie die Damen W. Angerer und E. Förster.

Am 26. Januar traf sich erstmals ein neuer Kreis für junge Mütter zu einem Vortrag mit dem Thema „Mein Kind und ich“ und lebhafter Diskussion.

Im Herbst 1977 verließ uns Frau Ingeborg Woltmann, um in ihre Vaterstadt Marburg zurückzukehren. Sie hatte sich nicht nur um die Frauenarbeit in der Gemeinde, sondern auch als Gemeindehelferin und Kirchenvorsteherin sehr verdient gemacht. Leider war ihr in Marburg nur noch ein knappes Jahr in dieser Welt gegönnt.

Im Dezember ist nach der Verschönerung des großen Gemeindesaals auch die Beendigung der Reparaturen in der Auferstehungskirche voll Dankbarkeit gegenüber der Gesamtkirchenverwaltung und dem Kirchenbauamt zu vermelden.

Ein bitterer Schlag aber traf die Gemeinde am 29. März 1979 mit dem plötzlichen Heimgang unseres um sie so vielfach verdienten Julius Kramer, der vor allen auch als Hilfsorganist in Übergangszeiten bereitwillig eingesprungen war.

Einf_HeinzmannAm Ostermontag, 16 April, führte Prodekan Dr. Dietzfelbinger unseren Kirchenvorsteher Dr. Heizmann im Hauptgottesdienst in sein Amt als Prädikant ein.

Daneben standen dann wieder zwei Höhepunkte:

das wunderbare Festkonzert am 11. Mai um 19 Uhr in unserer Kirche zum 50-jährigen Bestehen unseres Kirchenchors – verstärkt durch den Kirchenchor von St. Stefan und begleitet vom Telemann-Orchester – und das Feierabendmahl am 15. Juni im Rahmen des Nürnberger Evangelischen Kirchentags in unserer Kirche und im großen Gemeindesaal zusammen mit unseren lieben Gästen aus Dinslaken, Plön, Föhr, London und Oslo.

Der erste Tag nach den Weihnachtsfeiertagen 1979 brachte den herben Abschied von unserem hochverehrten Senior Otto Strunz, der fast ein halbes Jahrhundert lang an der Seite von Stadtvikar Schmidt und KR Dr. Eichner das Leben unserer Gemeinde an vorderster Front mitbestimmt und mitgetragen hatte.

Leider mussten wir in der Kirchenvorstehersitzung am 25. Juni 1980 aus beruflichen Gründen auf seiner Seite Werner Erbe verabschieden, der in der Jugendarbeit, bei Freizeiten, Jugendgottesdiensten, Sommerfesten, Ausbau und Verbesserung von Jugendräumen, im Mitarbeiterkreis und Jugendausschuss sowie vor allem auch als Leiter einer großartigen Band unbezahlbare Dienste geleistet hat.

Höhepunkt dieses Jahres 1980 waren die Feiern zum 450. Jubiläum unseres Augsburger Bekenntnisses hier in Nürnberg und die Teilnahme einer Abordnung unserer Gemeinde nach Augsburg am Samstag, den 28. und Sonntag, den 19. Juni – an diesem Sonntag waren wir Gäste beim Festgottesdienst in der Auferstehungsgemeinde Augsburg-Hochzoll von Pfarrer Eckhard Eichner – sowie das große Gemeindefest 1980 am 6. Juli, das in einem wie selten verregneten Sommer mit schönem Wetter gesegnet war.

Am 1. September 1980 trat der Religionspädagoge Joachim Wohlfeil seinen Dienst als hauptamtlicher Jugendleiter bei uns an, um die Jugendarbeit weiter ausbauen zu helfen.

Vom 11. bis 27. Oktober besuchte zum zweiten Mal eine größere Gruppe aus unserer Gemeinde das Heilige Land, ein Erlebnis, das in schriftlichen Berichten und eindrucksvollen Lichtbildern im Januar 1981 auch der Gemeinde vermittelt wurde.

Seit den Weihnachtstagen 1980 konnte sich die Gemeinde an den von einem hochherzigen Stifter ermöglichten bunten Farbfenstern im oberen Teil der Ostwand unserer Kirche erfreuen. Sie sind von Frau Ortrud Thieg-Karkosch geschaffen.

Der „Auferstehungsbote“ vom Januar 1981 konnte erfreulicherweise vermelden, dass am 1. April für die aus Altersgründen ausscheidende Frau Hacker Frau Lieselotte Straub als hauptamtliche Pfarramtssekretärin angestellt sein. Zugleich kündigte er die Eröffnung einer „Teestube“ zum Ausbau unserer Gemeindejugendarbeit an.

Am 5. März konnte der „Evangelische Diakonieverein“ (bis 13.02.1978: Gemeindeverein) Nürnberg-Zerzabelshof e.V. sein 50-jähriges Bestehen feiern. Am selben Tag des Jahres 1931 war er ja mit Stadtvikar R. Schmidt als 1. Vorstand, Bürgermeister Reitenspieß als 2. Vorstand, Steuerinspektor Schuster als Schriftführer und Kriminalkommissar Wolter als Kassier gegründet worden. Dem Ausschuss gehörte auch schon Otto Strunz an. Eine von Herrn Sobotta erstellte Chronik berichtet in knappen Worten von dem unendlichen Segen, der mit den verschiedensten Hilfsdiensten in der schweren Gründungszeit, in Kriegs- und Nachkriegszeit tagtäglich gewirkt worden ist.

Die Tagung der Gemeindemitarbeiter vom 6. bis 8. Februar 1981 in Rummelsberg, die das Thema „Jugend in der Gemeinde“ hatte, machte die oft sehr tief gehenden Meinungsunterschiede und Gegensätze zwischen den Generationen sichtbar.

In erfreulicher Weise wurde jedoch die Bereitschaft, als Jünger eines Herrn und als Träger eines Glaubens aufeinander zuzugehen und aufeinander zu hören, bei den 43 jüngeren und älteren Gliedern der Gemeinde gelebte Wirklichkeit, die vom 17. bis 21. Juni 1981 gemeinsam an dem großen Evangelischen Kirchentag in Hamburg teilnahmen. In einer Zeit der großen Sorgen und Ängste auf dieser von Eigensucht und Streit erfüllten Erde durften sie sich mit ihrer Gastgebergemeinde in Hamburg-Meiendorf unter das tröstliche Kirchentagsmotto: „Fürchtet Euch nicht!“ gestellt wissen.

Dieses Wort des Auferstandenen ist auch in unsere Gemeinde hereingesprochen, die seit dem Weggang von Pfarrer Friedrich Daum als 1. Pfarrer der Gemeinde St. Paul in Fürth mit Wirkung vom 1. April 1982 sich in eine Phase des Übergangs gebracht sieht. Wir haben Pfarrer Daum nach 15 Jahren treuer seelsorgerlicher Tätigkeit in unserer Gemeinde bei einer schlichten Feierstunde am 29. März in unserem großen Gemeindesaal zusammen mit seiner Familie mit dem Ausdruck aufrichtigen Bedauerns, aber auch des herzlichen Dankes – vor allem von Seiten der Jugend – verabschiedet.

Der Montagebeginn bei dem neuen Jugend- und Gemeindezentrum (Anmerkung: heute Jugend- und Gemeindehaus Arche) in seinem ehemaligen Sprengel an der Passauer Strasse, für das er sich seit vielen Jahren eingesetzt hatte, ist nun für diesen Herbst in Aussicht gestellt.

Andererseits ist die Ausschmückung unserer Auferstehungskirche mit der Anbringung neuer herrlicher Farbfenster von Frau Thieg-Karkosch am 21. März 1982 zu einem gewissen Abschluss gekommen, der sie uns doppelt lieb gewinnen lässt.

So können wir im Blick auf das erste halbe Jahrhundert unserer Auferstehungsgemeinde voll Dankbarkeit gegenüber Gott als dem Herrn der Geschichte mit dem Propheten Samuel (I, 7,12) sprechen: „Bis hierher hat uns der Herr geholfen.“

Und wir schreiten in das zweite halbe Jahrhundert unserer Gemeinde, allen Zukunftsängsten zum Trotz, in gläubigem Aufblick zu dem auferstandenen Herrn, der mit der Verheißung an die Seinen von dieser Erde geschieden ist (Matth. 28, 20): „Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

 

Bilder

1) Einführung Pfarrer Rehm (von links: Prodekan Wolf, dahinter Senior Pfr. Fries, Fr. Woltmann, Pfr. Blos, Pfr. Rehm, Pfr. Daum, Pfr. Gäßlein)

2) Einsegnung des Prädikanten Dr. Heizmann (Prodekan Dr. Dietzfelbinger, Pfr. Rehm)