Als Nachfolger von Vikar Schorn machte sich am 15. April 1930 Stadtvikar Rudolf Schmidt zusammen mit Otto Strunz an Planung und Bau der ersehnten Kirche. Die Baupläne selbst fertigten die Nünberger Architekten Brendel und Kälberer an und Anfang Februar 1932 konnte schließlich der erste Spatenstich an der Baustelle erfolgen.

Einweihung_Notkirche_2_webAm 17. April 1930 wurde die feierliche Grundsteinlegung vollzogen. Trotz des regnerischen Wetters hatte sich an diesem Sonntag ein stattlicher Zug mit dem Posaunenchor Gibitzenhof an der Spitze von der Schlosskapelle durch die Zerzabelshofer Hauptstrasse und die Rohrmattenstrasse zum Kirchenbauplatz bewegt. Nach einem Gemeindegesang und des Festrede des 1. Pfarrers der Muttergemeinde Mögeldorf, Stadtpfarrer Bammessel, fielen die Hammerschläge der anwesenden Geistlichen und der verschiedenen kirchlichen und weltlichen Würdenträgern. Die Feier schloss mit dem vom Kirchenchor vorgetragenen 100. Psalm sowie einem Gebet und Gemeindegesang, worauf sich der Festzug zur Schlosskapelle zurückbewegte.

Am 11 Juni 1932 beschloss der Ausschuss des Kirchenbauvereins, der in der Entstehung begriffenen Notkirche den Namen "Auferstehungskirche" zu geben, was erst Anfang September vom Landeskirchenamt gebilligt wurde.

Die Glocke für die Notkirche, die in der Glockengießerei Franz Schilling Söhne, Apolda, gegossen wurde am 7 Juli 1932 abends, 7 Uhr, vom Bahnhof Dutzendteich in festlichem Zug unter Vorantritt einer Musikkapelle eingeholt und durch einen Monteur auf den Glockenstuhl emporgezogen und angebracht. Die 196 kg schwere Glocke mit dem Hauptton "Des" trug die Inschrift: "Ich bin die Auferstehung und das Leben"

 

Nächste Aufgabe war die Innenausstattung der Kirche

Notkirche_innen_webDas Kirchenschiff bot für 200 Sitze Platz, die Orgelempore hatte 50 Sitzplätze und der durch eine Ziehharmonikawand vom Kirchenschiff abtrennbare Bibelstunden- und Versammlungsraum 70 Sitzplätze. Die durch elektrische Gebläse betriebene Orgel der Fima Holländer in Feuchtwangen mit ca. 600 Pfeifen war in der Brüstung der Orgelempore als Rückpositiv eingebaut. Altar und Kanzel waren aus Backsteinen des alten großen Formats aufgebaut, der transportable Taufstein war aus Holz.

Das eindrucksvolle Altarbild von dem Schwabacher Studienassessor Johannes Geyer zeigte als Fresko-Wandgemälde den Auferstandenen vor der aufgehenden Sonne. Der selbe Künstler hatte auch die Bilder der zwölf Apostel an der Brüstung der Orgelempore geschaffen.

Am Samstag, den 24. September 1932 um 5 Uhr abends, erhob die Glocke der Auferstehungskirche in Zabo zum ersten Mal ihre eherne Stimme und läutete mit fröhlichem Klang das Kirchweihfest ein. Lob- und Danklieder des Posaunenchors Gibitzenhof und der freudig bewegten Gemeinde hallten über den mit Tannengrün, Girlanden, Kirchen-, Landes- und Stadtfahnen reich geschmückten Kirchplatz.

Sonntag, den 25. September, fand dann die  Einweihung der Kirche statt. Um 8.45 Uhr versammelten sich an der alten Schlosskapelle die Geistlichkeit, unter ihr Herr Kreisdekan OKR D. Rüdel, Ansbach, und Herr Dekan KR D. Weigl, Nürnberg, ferner die Vertreter vieler Nürnberger Gemeinden und kirchlicher Vereine, die Vertreter staatlicher und städtischer Behörden, sowie zahlreiche sonstige Ehren- und Festgäste. Um 9 Uhr läutete das Glöckchen des Metthingschlosses zum Abschied und der Festzug setzte sich in Bewegung: Freiwillige Feuerwehr Zerzabelshof, Kindergottesdienst Zerzabelshof, Jugendverbände verschiedener Gemeinden, Mädchengruppe mit dem Kirchenschlüssel, die Geistlichkeit, die Kirchenvorstände der Nürnberger Gemeinden, die Ehrengäste, der Evangelische Bund und als Abschluss die Zerzabelshofer Gemeinde. Als der Zug in die Rohrmattenstrasse einbog, wurde er von dem Geläute des neuen Gotteshauses empfangen.

Einweihung_Notkirche_webNach einem  Vorspruch erfolgte die Übergabe des Kirchenschlüssels in althergebrachter Weise. Der Ortsgeistliche, Herr Stadtvikar Rudolf Schmidt, sperrte dann die Kirchentüre auf und mit Orgelbegleitung unter dem Gesang des Chorals "Tut mir auf die schöne Pforte!" hielt die Festgemeinde ihren Einzug in ihre so schlichte und einfache, doch so traute und lieblich Notkirche. Herr Kreisdekan OKR D. Rüdel hielt die Weiherede über Offenbarung 21,3: "Siehe da, eine Hütte Gottes bei den Menschen!" Anschließend vollzog Herr OKR D. Rüdel die Weihehandlung, worauf die Gemeinde dankerfüllten, freudig bewegten Herzens anstimmte: "Nun danket alle Gott!" Die Festpredigt hielt Herr Dekan KR D. Weigl. über Klagelieder Jeremias 3, 22-23: "Die Güte des Herrn ist's, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu und seine Treue ist groß" Mit dem Gesang des Chorals "Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade!" schloss der Kirchweihfestzug.

Nachmittags um 3 Uhr versammelten sich an der alten Schlosskapelle der Zerzabelshofer Kindergottesdienst und zog dann, von einer großen Anzahl Gemeindemitglieder begleitet, zum 1. Kindergottesdienst in die neue Kirche.

Den Abschluss des Kirchweihfestes bildete abends 8 Uhr eine musikalische Abendfeier, vom Kirchenchor Zerzabelshof unter Mitwirkung hervorragender Solokräfte und des Zerzabelshofer Musikvereins veranstaltet.

 

Bilder:

1) Stadtvikar Rudolf Schmidt bei der Grundsteinlegung 1932

2) Das Altarbild der Notkirche

3) Die Einweihung der alten Auferstehungskirche am 25. September 1932

 

Lesen sie mehr zur Geschichte der Auferstehungsgemeinde im Artikel zur "Zeit des Kirchenkampfes"