Auf dem sandigen Boden unter den Buchen am Valznerweiher ist das trockene Laub in einem Kreis zur Seite geräumt. Ein Kreuz aus zwei kahlen Ästen liegt in einem Ring aus Kiefernzapfen und kleinen Zweigen. Darum herum haben sich Menschen versammelt. 

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Die Runde beginnt im Schweigen, so hört man den Wind in den Baumkronen und den eigenen Atem. Den Sauerstoff in der Atemluft spenden die Bäume. Atem und Wind, das sind auch die Begriffe, die in der Bibel für Gottes Geist benutzt werden. Menschen, Mitgeschöpfe, Schöpfer - alles in lebendiger Verbindung.

Der Boden, das Wasser, die Pflanzen und die Tiere im Wald, in allem liegt etwas Heiliges verborgen. Wenn wir das anerkennen, dann entdecken wir es auch leichter in uns selbst und den anderen, die mit uns da sind. 

Nun löst sich der Kreis für eine Weile auf. Die einzelnen gehen tiefer in den Wald hinein, bis jede und jeder einen Platz gefunden hat zum Sich Niederlassen und zum Lauschen. Der Gottesdienst von Himmel, Sonne und Wolken, mit dem Rauschen des Windes und dem Gesang der Vögel, findet dort unaufhörlich statt. Und wir nehmen für eine kleine Weile daran teil. 

Etwas später sind alle wieder zurück in der Runde um das Kreuz. Spürbar bewegt hören wir von einander, was die einzelnen erlebt haben. Wir singen den Sonnengesang der Heiligen Franziskus und schließen mit einem Segen. Die Sonn glitzert noch auf dem Wasser, als sich alle wieder auf den Weg machen. 

Ein paar kehren spät am Abend noch einmal zurück, um den Zauber der Glühwürmchen zu genießen, die Anfang Juli im Wald ausschwärmen. Wenn wir uns am 7. August wieder treffen (18:30 Uhr am „Lauschplatz“), werden sie nicht mehr da sein. Aber die Bäume, der Bach und Gottes Geist schon.

Nächster Termin: Sonntag, 23. Oktober, 15:30 Uhr am Lauschplatz